Thüringen droht Absturz in die Landesklasse
Nach sechsjähriger Zugehörigkeit in der Landesliga läuft es sportlich nicht rund, Zuschauerschnitt in Thüringen hoch, Vereinsleben intakt
Acht Punkte fehlen FC Thüringen fünf Runden vor dem Meisterschaftsende in der Landesliga auf einen Relegationsplatz, welcher zur Zeit Schlins inne hat. Den Walgauern droht nach sechsjähriger Ligazugehörigkeit der Abstieg in die erste Landesklasse. Schon im Vorjahr hat Thüringen nur mit sehr viel Glück dank dem Sieg in der Relegation in Sulz den Klassenerhalt in der Landesliga buchstäblich in letzter Sekunde geschafft. "Wir haben gewusst, dass es ein ganz schwieriges Jahr wird. Uns fehlt es an der Kadergröße und ein sogenannter Goalgetter", sagt FC Thüringen-Obmann Berno Norbert Witwer. Viele Spiele hat Thüringen mit nur einem Tor Unterschied verloren und steckte seit dem Saisonstart in akuter Abstiegsgefahr. 18 Spieltage liegt die Elf von Trainer Roman Bickel nun am Tabellenende und nur noch ein Wunder kann sie vom drohenden Abstieg retten. Sieben Mal in Folge hat Thüringen das Spielfeld nicht als Sieger verlassen und nur ein Remis geholt. Spätestens seit dem 0:6-Debakel gegen FC Lustenau ist der Abstieg wohl besiegelt. Sie stellen auch die schlechteste Offensive und die schwächste Defensive. Zehn von bisher ingesamt 19 Treffern gelang Standardspezialist Aaron Witwer, welcher aber ein klassischer Mittelfeldspieler ist. Zudem verließen in der Winterübertrittszeit u.a. mit Alexander Wulz zum Ligakonkurrenten Schlins Leistungsträger den Traditionsverein. " Wir haben das mit Abstand kleinste Budget der Liga. Wir zahlen nur eine kleine Aufwandsentschädigung für die Spieler", so Witwer. Hinter Nenzing ist Thüringen das zweitstärkste Team im Walgau und das mit ganz kleinen finanziellen Mitteln. Fast hundert Prozent an Eigenbaus stehen im dünnen Aufgebot. Stolz ist man in Thüringen, dass man einen Zuschauerschnitt von 400 Besucher an Heimspielen aufweisen kann. Auch im Falle eines Abstiegs in die 1. Landesklasse bleibt die Truppe mit Coach Roman Bickel zusammen und hofft auf einen Wiederaufstieg. Aushängeschild des Klubs ist Michael Liendl, aber auch die Torgaranten Hakan Öztürk (Nenzing) und Johannes Bitsche (Rankweil) haben in Thüringen in früheren Jahren Tore am Fließband erzielt.
Und ab Sommer winken Thüringen noch mehr Nachbarschaftsderbys: So könnten Schlins, Göfis, Frastanz, Ludesch, Bürs, Nüziders, Bludenz und Großwalsertal auf Thüringen treffen. Das Vereinsleben in Thüringen ist trotz der sportlichen Krise noch immer intakt.