LEHREN AUS REMIS ZIEHEN
MIT EINEM UNTYPISCHEN DEFENSIVAUFTRITT ZOG UNS DER WAC DEN NERV. WIR WERDEN UNS ABER NICHT ZWEI MAL VOM SELBEN SCHMÄH TÄUSCHEN LASSEN.
Fast wie ein internationales Duell: Hinspiel, kurze Konsolidierung, Rückspiel. Lehren gilt es schnell zu ziehen, so einiges hat nicht zusammengepasst. Die Lavanttaler waren das erste Bundesliga-Team, das uns, nach 37 Spielen mit Treffern, den Einschuss verwehrte. Das schmerzte natürlich, wenngleich es unser Trainer Jesse Marsch nicht zum Anlass nahm, seine übliche Positivität zu begraben.
Für die Videoanalysten bedeutete das Remis dennoch Überstunden. Viele Anomalien kamen am Mittwoch zum Vorschein, manche waren erwartbarer als andere:
Kein Treffer in der Anfangsviertelstunde: Spiele laufen für uns, wenn sich uns Räume bieten. Diesen Luxus gewährte uns der WAC nicht. Häufig erledigt sich dieses Thema von alleine. Wenn das erste Tor fällt, muss der Gegner mit offenem Visier agieren. Je länger es remis stand, desto mehr ebbten unsere Angriffsbemühungen ab. Das Learning: Wir dürfen uns nicht auf Raketenstarts verlassen.
Kanonierduell mit Flaute: Weissman gegen Daka, und die Partie endet torlos. Das hätten wenige erwartet. Dem einen mangelte es an Offensivbemühungen, dem anderen an Spielzeit. Es bleibt bei 25 zu 23. Das Learning: Qualität alleine garantiert keine Treffer.
Ballbesitz als Erfolgsverhinderer: Der WAC überließ uns 68 Prozent des Ballbesitzes. Bis auf die beiden Stürmer zogen sich in Salzburger Possession alle hinter den Ball zurück. Die beinahe logische Konsequenz: Das Spielgerät geht in die Horizontale. Vertikalpässe waren, gemessen am Normalfall, Mangelware. Das Learning: Wir müssen wieder dort hingehen, wo es wehtut.
Wir wissen also, was auf uns wartet, ebenso, was wir besser machen können und wichtiger: Wie wir gegen den Wolfsberger AC gewinnen können. Auch in der letztjährigen Meisterrunde bezwangen wir die Kärntner in der Heimat mit 3:1. Ein Sieg ist von äußerster Wichtigkeit. Nach unserem Punkteverlust sitzt uns Rapid mit fünf Punkten Rückstand bereits im Nacken.
PERSONELLES
Verletzungsbedingt nicht einsatzbereit ist Rasmus Kristensen (Oberschenkel). Sekou Koita fehlt wegen Adduktorenproblemen. Antoine Bernede musste sich einer Operation im rechten Knöchel unterziehen und fällt rund drei Wochen aus.
(RBS)