Verjüngungskur beim Dornbirner SV
Neuaufbau mit Neocoach Björn Gasser und fast fünfzig Prozent an Eigenbauspielern, trotzdem viel Optimismus.
Still und leise hat sich der Dornbirner SV in den letzten Jahren zu einer echten Adresse im Vorarlberger Amateurfußball entwickelt. Bei der Premiere in der VN.at Eliteliga Vorarlberg vor zwei Jahren haben die Haselstauder den Grunddurchgang nach achtzehn Meisterschaftsspielen ganz klar für sich entschieden. In der abgebrochenen Saison im Vorjahr erreichte der DSV den fünften Tabellenplatz. Mit einem neuen Trainer geht der Dornbirner Klub in die neue Saison.
Der 35-jährige Mellauer Björn Gasser wird am Sonntag zur Heimpremiere gegen den Aufsteiger Egg erstmals auf der Betreuerbank der Haselstauder Platz nehmen. Der Neocoach führte Ligakonkurrent Austria Lustenau Amateure auch mit einer Mischung von Routiniers und jungen Talenten in die höchste Leistungsstufe des Landes. Vor dem Wiedersehen mit dem Exklub am 25. Juli in Lustenau möchte Gasser natürlich einen Traumstart mit seinem neuen Arbeitgeber erwischen. Bei einem dreitägigen Teambuilding im Kaunertal hat der neue DSV-Übungsleiter seine neuformierte Mannschaft näher kennengelernt.
So richtig „abgespeckt“ hat man nach der langen Meisterschaftspause im Lager der Haselstauder. Mit Julian Erhart, Kapitän Julian Birgfellner, Güney Akcicek, David Kovacec, David Kirchmair, Paul Hartmann, Ivan Bozic und Daniel Schelling gab es acht Abgänge. Besonders das Weggehen der zwei Leistungsträger Julian Erhart und Julian Birgfellner wird sich vor allem auch abseits des Platzes deutlich bemerkbar machen. „Diese zwei speziellen Typen kann man nie ersetzen“, weiß DSV Sportchef Marcel Lipburger. Allerdings will Lipburger nichts von einem Qualitätsverlust im Kader wissen. Im Gegenteil: „Wir haben trotz den vielen Abgängen viele junge, hungrige Kicker dabei und die Mischung mit gestandenen Spielern reicht für einen Topplatz zwischen eins und fünf auf alle Fälle aus. Die Qualität ist da, nur sind jetzt alle Kaderspieler gefordert. Wir sind sehr zuversichtlich das auf sportlicher Ebene alles so funktioniert wie wir uns das vorstellen.“
Der Dornbirner SV geht nicht erst seit heuer einen völlig neuen Weg. Die Verjüngungskur ist in vollem Gang. Das ist sicher seit vielen Jahren die mit Abstand jüngste erste Kampfmannschaft der Haselstauder und der Klub setzt ein großes Zeichen.
Schon vor drei Jahren hat man die vielen jungen Talente im 1b-Team mit dem Trainerduo Franz Resch und Manfred Tiefenthaler speziell gefördert und das trägt nun Früchte. „Wir wollen möglichst viele Jugendliche mit Spielpraxis in der Eliteliga an die schweren Aufgaben heranführen und in den nächsten Jahren wird das noch forciert. Jetzt hat sich durch die Weltgesundheitskrise diese Chance für den Klub ergeben und diese wollen wir auch nützen. Die Eliteliga ist für die jungen Kicker die richtige Plattform ihnen Spielpraxis zu geben und das Vertrauen schenken.“
Neun von zwanzig Kaderspielern, also fast fünfzig Prozent im Aufgebot sind Unter-20-Eigenbauspieler. Eigenbau Fabian Wagner zog sich in einem Testspiel in Imst einen Kreuzbandriss zu und fällt mindestens sechs Monate aus. Der Youngster hätte mit größer Wahrscheinlichkeit in der neuen DSV-Startelf gestanden. Logisch ist auch die Tatsache, dass mit Lien Zwischenbrugger aus Bizau und Christopher Nagel von Lauterach zwei junge hoffnungsvolle Spieler nach Haselstauden gewechselt sind. Nach der langen Verletzungspause sind auch Mittelfeldspieler Sercan Altuntas und Torjäger Julian Schelling wieder einsatzbereit und brennen auf ihre Comebacks. Die Auslosung spricht für den Dornbirner SV: Mit Egg (h), Austria Lustenau Amateure (a), Lauterach (h) und Röthis (a) stehen zum Saisonstart lösbare Aufgaben auf dem Programm.