Ausgangslage: Im Bundesligaalltag gilt es nun den Spagat zwischen internationalen und nationalen Spielen zu meistern. Denn auf europäischer Bühne wussten die Hütteldorfer in den Heimspielen bereits zu überzeugen, stellten zugleich auch ihre fußballerischen Qualitäten unter Beweis. Im Tagesgeschäft, der heimischen Bundesliga, hingegen ist der grün-weiße Motor noch nicht vollends auf Touren gekommen. Mit dem Schwung aus dem glanzvollen Heimsieg gegen Famagusta soll es jetzt aber auch in der Liga gelingen. Die viel diskutierte Kadersituation wirft einige Fragezeichen auf für Sonntag, gewiss hingegen ist, dass sich das Trainerteam auf alle leistungsfähigen Spieler zu 100% verlassen kann. Sinnbildlich dafür steht Leo Greiml, der in Abwesenheit von Maxi Hofmann seine Chance gegen Sparta Prag und den LASK nutzte, um am vergangenen Donnerstag gegen Famagusta gleich wieder in der Startelf zu stehen. Srdjan Grahovac verdeutlichte mit seinem Startelfeinsatz gegen die Zyprer, dass er wenige Tage nach seinem Nasenbeinbruch, auch ohne Schutzmaske seine kämpferischen Fähigkeiten auf den Platz bringen kann. Und dann scharren im Hintergrund auch noch einige junge wilde Spieler wie Jonas Auer, Lukas Sulzbacher oder Oliver Strunz, die jeweils bei ihren Kurzeinsätzen gezeigt haben, dass sie bereit sind für ihr Startelf-Debüt. Bis zum Heimspiel gegen den WAC sind noch zwei Tage hin, 48 Stunden in denen sich zeigen wird, mit welchem Personal am Sonntag das Unterfangen Heimsieg angegangen werden kann. Nach einer eher durchwachsenen Saison im Lavanttal, kam es im Sommer zu einigen Veränderungen. Der namhafteste Neuzugang ist nicht auf dem Rasen, sondern auf der Trainerbank zu finden. Mit dem deutschen Robin Dutt konnte ein erfahrener Mann für das Traineramt gewonnen werden. Ob Dutt der Mannschaft guttut, wird sich in den kommenden Wochen zeigen, der Saisonstart der Wölfe war ähnlich durchwachsen wie der von Rapid. Dem Auftakt-Remis gegen Aufsteiger Klagenfurt folgte am letzten Spieltag eine deutliche 1:4 Heimniederlage gegen den SK Sturm. Die Ausgangslage beider Mannschaften ist somit ident, die Zielsetzung für das Spiel am Sonntag wird auch eine ähnliche sein. Bilanz: Seitdem der Wolfsberger AC 2012 erstmals in die Bundesliga aufgestiegen ist, gab es zwischen den Kärntnern und Rapid meist sehr enge Duelle. Das zeigt auch die Gesamtbilanz nach 34 Spielen, in der Rapid mit 13:11-Siegen – bei 10 Unentschieden – nur recht knapp voran liegt. Nachdem die Lavanttaler in den ersten sieben Ligaduellen gegen Rapid ungeschlagen blieben und dabei fünf Mal siegten, schien sich der Trend in den letzten Jahren wieder zugunsten des Rekordmeisters zu wenden. So gewann Rapid in der Vorsaison 2020/21 die ersten drei Duelle und feierte am 4. April sogar einen 8:1-Auswärtssieg. Wenige Wochen später schlug der WAC aber zurück und feierte im bislang letzten Duell im Allianz Stadion einen unerwarteten 2:1-Sieg. Davor hatte Rapid seit 2016 kein Heimspiel mehr gegen die Lavanttaler verloren. Nun ist Wolfsberg erneut in Hütteldorf zu Gast, wo die Kärntner bereits vier Mal gewinnen konnten. Zwei Mal siegten sie im Hanappi-Stadion und mittlerweile ebenso oft im Allianz Stadion. Auch im bevorstehenden Duell ist nicht mit einer klaren Sache zu rechnen. Von den letzten fünf Heimspielen gegen den WAC konnte Rapid nur zwei gewinnen, wobei auch diese beiden Siege mit 2:1 bzw. 1:0 denkbar knapp ausfielen. (SKR)