Frauenfußball im Fokus
Anfang dieses Jahres wurde es publik: Der SCR Altach und der FFC Vorderland vereinen sich. Ganz nach dem Motto: „Gemeinsam sind wir mehr!“ Bei den kommenden Bundesliga-Heimspielen wird erneut deutlich gemacht, dass es beide Vereine mit der Zusammenarbeit auch ernst meinen und einander geholfen wird. Nach der Herrenpartie gegen Sturm Graz (So. 14:30 Uhr) wird dem Frauenteam eine herrliche Kulisse im Stadion geboten, wenn sie im Westderby auf Wacker Innsbruck treffen. So etwas gab es in der Bundesliga bislang noch nie.
Aber alles der Reihe nach: Bei einem Workshop aller Vorarlberger Profivereinen, dem Fußballverband und dem Sportreferat nahm sich Werner Gunz, Vize-Präsident des SCR Altach, einen Satz der Landesrätin Rüscher zu Herzen: „Meine Herren, vergessen sie bitte die Frauen nicht!“ Dieses Treffen im Frühjahr 2020 kann als Geburtsstunde der Spielgemeinschaft SCR Altach / FFC Vorderland bezeichnet werden. Werner lobt dabei die komplikationsfreie Zusammenarbeit mit dem FFC und merkt an: „Diesen Zusammenschluss haben nicht einzelne Personen herbeigeführt, sondern beide Vereine stehen zu 100% hinter dieser Entscheidung.“ Seit dieser Saison laufen die Frauen im Altacher Trikot auf und tragen ihre Heimspiele in der CASHPOINT Arena aus. Ab 2024 übernimmt der SCRA die gesamte Frauenabteilung.
Das Leitbild als Auftrag
Dass auch dem Frauenfußball ein Platz geboten wird, ist beim SCR Altach selbstverständlich. Dazu müsse man nun einen Blick auf das Leitbild werfen, erklärt Werner Gunz. „Die Werte, für welche der SCR Altach einsteht, sind als klarer Auftrag zu erkennen, Fußball jedem und jeder auf einem hohen Niveau zu ermöglichen.“ Die Kapitänin des Teams Verena Müller meinte vor der Saison, dass mit diesem Zusammenschluss „ein weiterer Schritt in die Professionalität gelungen ist.“ Das Stadion fungiert dabei als verbindendes Element, das Leitbild spricht von einer „erlebnisreichen und kommunikativen Begegnungsstätte“. Und begegnet wird sich diesen Sonntag: Das erste Doppelheimspiel in der Bundesliga findet statt.
Werbung für den Frauenfußball – Rekord im Visier
Das Ziel dieses Events ist es, den Frauenfußball einem neuen Publikum zu präsentieren. Vielerorts herrschen leider auch heutzutage immer noch Vorurteile gegenüber unserer Sportart, wenn sie von Frauen ausgeübt wird. Das Doppelheimspiel ist die ideale Gelegenheit dazu, allen das Gegenteil zu beweisen. Zudem möchte der SCR Altach seine Wertschätzung ausdrücken, indem die Frauenpartie direkt nach einem besuchsstarken Herrenspiel angesetzt wird. In den letzten Jahren kamen im Schnitt über 5.000 Besucher in die CASHPOINT Arena, wenn Sturm Graz zu Gast im Ländle gewesen ist. Dieses Mal behalten die Tickets die Gültigkeit für das zweite Bundesligamatch des Tages. So könnte der Bundesliga-Zuschauerrekord im Damenbereich fallen.
Entwicklung des Vereines
Werner Gunz erläutert klipp und klar, dass ein weiteres Team selbstverständlich mit Mehraufwand verbunden ist. Seien es Vorberichterstattungen fürs Medienteam, neue Trainerposten oder auch mehr Trikotsätze für die Wäscherei – dieser Schritt bedeutet für den SCR Altach mehr Arbeit. Jedoch nimmt man diese gerne in Kauf, denn man sieht dadurch eine weiteren Entwicklungsschritt des Vereines. Am Ende sollen alle Seiten profitieren, hieß es bei der Verkündung im Februar. Der Obmann des FFC Vorderland sieht das ähnlich: „Die Etablierung in der Bundesliga war für den Frauenfußball in Vorarlberg sicherlich von großer Bedeutung. Jetzt sind wir den nächsten Schritt gegangen. Die Nutzung der Infrastruktur am Standort Altach eröffnet ganz andere Möglichkeiten, welche dem Team sicherlich einen sportlichen Schub verleihen wird.“
Was dem Team von Iski Iscakar ganz sicher einen Schub geben wird, ist ein volles Stadion beim Spiel gegen die Innsbruckerinnen. Das Wetter spielt aus heutiger Sicht auch mit und so steht einem Fußballfest nichts mehr im Wege. Tickets sind verfügbar unter
tickets.scra.at (Sturm Graz Spiel) oder an der Tageskassa erhältlich.
(SCRA)