Anpfiff 2. Halbzeit

Halbzeit

Ländleklubs Bregenz und Hohenems haben Meistertitel und Aufstieg in 2. Liga im Visier

An Ostern am Karsamstag startet erst zum zweiten Mal das Regionalliga West Play-off mit den besten zwei Amateurvereinen aus den Landesverbänden Salzburg, Tirol und Vorarlberg vom zu Ende gegangenen Grunddurchgang der Regionalliga. Diesmal liegt die Latte für die zwei Vorarlberger Vertreter SW Bregenz und VfB Hohenems sehr groß. Im Vorjahr blieben Admira Dornbirn und Hohenems als Letzer und Vorletzter in der Endabrechnung der damals erstmals ausgetragenen RLW-West Play-off vieles schuldig. Ganz anders sind die Voraussetzungen in den kommenden zehn Spieltagen für die Ländle-Vertreter. Bregenz will den Aufstieg in die 2. Liga verwirklichen, Hohenems könnte sogar zum 100-Jahr Jubiläum erstmals den Meistertitel in der Westliga schaffen. Beide Spitzenvereine dürfen träumen, die Wahrheit liegt aber auf dem Spielfeld. Neben Bregenz haben auch Bischofshofen und Kufstein in der Vergangenheit schon Profifußball erlebt. Bischofshofen war in den 7oiger Jahren sogar in der Nationalliga dabei, Kufstein hat in der 2. Division dreimal einen Kurzauftritt miterlebt. Bregenz startet mit zwei schweren Auswärtsspielen in Kufstein und Saalfelden ins Abenteuer Rückkehr in den Profizirkus. Hohenems hat mit Reichenau, Bischofshofen und Pinzgau/Saalfelden mit drei Heimspielen in Folge ein Traumlos. Apropos Hohenems: Ende des Jahres 2024 sollen die ersten Baumaßnahmen in Form eines neuen Hauptspielfeldes und eine neue Flutlichtanlage im Stadion Herrenried in Angriff genommen werden. Deshalb kann der Jubilar VfB Hohenems frühestens in der Saison 2024/2025 vom Aufstieg in die 2. Liga träumen. Zuvor könnte FC Kufstein schon bald den Versuch für eine sportliche Rückkehr in die 2. Liga ernsthaft unternehmen, im Grenzlandstadion in Kufstein müssen aber ebenfalls noch einige Baumaßnahmen durchgeführt werden um es zweitligatauglich zu machen. Für die Salzburger Klubs Bischofshofen und Pinzgau/Saalfelden ist die 2. Liga noch in weiter Ferne. In Reichenau ist der Profifußball nie und nimmer ein Thema. Für die Ländle Gegner zählt vor allem in erster Linie in Tirol und Salzburg laut Aussagen nur der dortige Landesmeistertitel im jeweiligen Bundesland.

SW Bregenz (1. Platz VN.at Eliteliga) SW Bregenz stieg in der Saison 2004/2005 als abgeschlagener Letzter in der österreichischen Bundesliga ab. Dem Verein wurde aber aufgrund finanzieller Probleme damals die Lizenz verweigert. SW Bregenz hat Konkurs angemeldet und musste dann bei der Wiedergeburt des Klubs in der Vorarlberger Landesliga wieder durchstarten. Achtzehn Jahre später hat der SW-Vorstand mit Präse Thomas Fricke und seinen Vorstandsmitgliedern wieder eine Lizenz für eine Spielgenehmigung in der 2. Liga für die Saison 2023/2024 eingereicht. Der Profifußball in der Vorarlberger Landeshauptstadt ist vermutlich nur noch zehn Endspiele entfernt. Die Schwarz-Weißen haben mit Neocoach Andreas Heraf (55) als einziges der sechs Westligisten ernsthaft das Thema Rückkehr in den Profizirkus im Visier. Es ist der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse Österreichs auch ganz klar drin. Ein großer Kader mit viel Qualität steht zur Verfügung und will das gesteckte Ziel erreichen. Im Grunddurchang der VN.at Eliteliga gab sich Bregenz keine Blöße. Wie auch Hohenems hat Bregenz auf allen Positionen zwei starke Kicker zur Auswahl. Die beiden Langzeitausfälle von Libero Ivo Antonio Kralj (24) und Mittelfeldspieler Yuri Silva Gomez (24/beide Kreuzbandriss) tun aber weh.

FC Kufstein (1. Platz Regionalliga Tirol): Dreimal spielt der FC Kufstein kurzweilig schon in der 2. Division. In der Saison 2005/2006 stiegen die Festungsstädter aus dem Tirol wieder in die Drittklassigkeit ab. Heuer hat man kurz sich für die Rückkehr in den Profifußball stark gemacht, aber vorerst bleibt Kufstein ein Amateurverein, muss in Sachen Infrastruktur in der Kufstein- Arena noch die nötigen Bausteine erfüllen. Kufstein spielte in der Tirolerliga anfangs noch keine Rolle und mit Fortdauer der Saison wurde man als Mitfavorit Erster. Prunkstück ist die Defensive mit Tormann Mario Stockenreiter (25) und den beiden Innenverteidigern Ronald Gercaliu (37), Stefan Hager (28) hat man nur 22 Gegentreffer einstecken müssen. Gercaliu spielte 14 Mal für das österreichische Nationalteam. Ex-FC Dornbirn Goalgetter Ygor Carvalho (31) war Kufsteins bester Torschütze und traf neunmal ins Schwarze. Heimstark ist Kufstein mit neun Siegen und nur zwei Niederlagen.